«Es tat wirklich gut über Dinge zu sprechen, die ich mit neurotypischen Personen nicht bespreche»
Immer wieder erreichen uns Anfragen von Eltern von autistischen Jugendlichen. Oft leiden ihre Kinder an einer enormen Einsamkeit und wünschen sich einen Austausch mit anderen betroffenen Jugendlichen. Passende Angebote gibt es kaum, oder wie es eine Mutter beschreibt: «Bei Angeboten für neurotypische Menschen können sie nicht mithalten, bei Angeboten für Menschen mit kognitiven Behinderungen sind sie auch nicht am richtigen Platz.»

Ein Peer-Austausch ermöglicht ein offenes Gespräch auf Augenhöhe. (pixabay)
Unsere Leiterin des Peer-Programms lädt zunächst die Mütter zu einem gemeinsamen Austausch ein. Sie verstehen sich auf Anhieb gut und sind dankbar, viele Themen offen ansprechen zu können. Gemeinsam überlegen sie sich, wie sie den jugendlichen Kindern helfen können. Unsere Projektleiterin schlägt zunächst einen Austausch mit einer unserer Peer-Helferinnen vor, die selbst von Autismus betroffen ist. Sie vermittelt den Kontakt und ein erster Austausch entsteht:
« Es ist schön, mit jemandem offen über die Diagnose sprechen zu können und sich verstanden zu fühlen. Der Austausch trotz Distanz gefällt mir sehr gut. »
In einem nächsten Schritt gelingt es, die Töchter untereinander zu vernetzen. Zunächst haben sie per Chat kommuniziert, mittlerweile kam es bereits zu einem ersten physischen Treffen. Bettina* erzählt: «Früher wäre mir das gar nicht in den Sinn gekommen, jemandem von meiner Diagnose zu erzählen, doch jetzt habe ich daraus gelernt, dass man einfach offen darüber kommunizieren kann und den Leuten auch die Augen öffnen wird.»
« Unser Kennenlernen hat mir sehr gut aufgezeigt, dass man damit nie alleine ist. Es war aufregend, die vielen Ähnlichkeiten zu sehen. »
*Name geändert
Peer-Programm für Jugendliche
Mit unserem Peer-Programm «Jugendliche helfen Jugendlichen» bieten wir Unterstützung von Selbstbetroffenen. Unsere freiwilligen jungen Helfer:innen geben Kindern und Jugendlichen Mut und Unterstützung.
